Zukunftsfähiges Konzept für Henneberg Kliniken in Hildburghausen
Freie Wähler wollen mit einem Beschlussantrag in der Kreistagssitzung Klarheit schaffen
Hildburghausen. Die Ankündigung der REGIOMED Geschäftsführung die Geburtsstation im Klinikum Hildburghausen zu schließen, ist ein trauriger Höhepunkt in den Geschehnissen rund um den REGIOMED Konzern in den letzten Jahren. Geburtshilfe ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir fordern deshalb eine finanzielle Unterstützung von Krankenhäusern zum Erhalt kleinerer Geburtshilfeabteilungen und eine Förderung von Hebammen geleiteten geburtshilfeähnlichen Abteilungen wie Hebammenkreißsälen und Geburtshäusern.
Man kann nicht immer mehr Leistungen abziehen und sich dann wundern, wenn eine wirtschaftliche Schieflage entsteht. Die Kreistagsfraktion der Freien Wähler will nun Klarheit schaffen und fordert in einem Beschlussantrag zur nächsten Kreistagssitzung, ein zukunftsfähiges Konzept zum dauerhaften Erhalt des Henneberg Klinikums in Hildburghausen.
Die Fraktion ist sich darüber einig, dass hier gemeinsame Wege gefunden werden müssen, um ein Krankenhaus im Landkreis dauerhaft zu erhalten. Bei den intensiven Fraktionsberatungen wurde festgestellt, dass hier keine langfristigen Ziele verfolgt werden, sondern nur kurzfristige Entscheidungen zu neuen Realitäten führen. „Wir vermuten eine Taktik, die hier Stück für Stück sämtliche Krankenhausleistungen vom Standort Hildburghausen abziehen soll. Deshalb fordern wir ein verbindliches Konzept für den dauerhaften Erhalt des Henneberg Klinikums in Hildburghausen, dass auch als bindender Beschluss des Kreistages erhoben wird.“
Darüber hinaus bittet die Fraktion folgende Fragen in der Kreistagssitzung beantwortet zu bekommen:
1. Warum ist kein ärztliches Personal für die Geburtsstation und die Gynäkologie zu finden und welche Gründe gibt es für die Kündigung des gesamten ärztlichen Personals?
2. Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat die Schließung der Abteilung?
3. Hat die aktuelle Situation weitere Auswirkungen auf Personalentscheidungen der Klinik?
4. Sind weitere Leistungseinschränkungen geplant und welche Maßnahmen müssen dazu umgesetzt werden?
5. Wann möchte der REGIOMED Konzern ein verbindliches Konzept für den Klinikstandort Hildburghausen präsentieren.
Die letzten Monate haben gezeigt, dass eine intakte Krankenhauslandschaft flächendeckend notwendig ist und den Bürger*innen ein verlässliches, qualitativ hochwertiges und wohnortnahes Angebot gemacht werden muss. Ein weiteres Ausdünnen im ländlichen Raum hätte fatale Folgen für die weitere positive Entwicklung unserer Region und unseres Landkreises.
Die Freien Wähler werden in jedem Fall weiter dafür kämpfen und fordern dazu eine solide und verlässliche Finanzierung unserer Krankenhäuser. Jedes einzelne Krankenhaus ist in dieser Zeit wichtig. Wir wollen erreichbare und wohnortnahe Krankenhäuser und das Wohl des Patienten soll bei der medizinischen Versorgung auf hohem Niveau im Mittelpunkt stehen. Eine stationäre Krankenhaus- und Notfallversorgung aller Bürger in allen Teilen unseres Landes muss gewährleistet bleiben.
Sven Gregor
Fraktionsvorsitzender
Foto: Südthüringer Rundschau
Hallo,
ich finde es klasse, dass die freien Wähler diesen Antrag gestellt haben. Würde mich freuen, wenn auch folgende Frage geklärt werden könnte:
Wenn RegioMed keine Zukunft für das Krankenhaus im Landkreis Hildburghausen gewährleisten will oder kann, was passiert dann? Sollte sich der Landkreis Hildburghausen dann weiterhin an RegioMed halten?
Ich erinnere mich noch daran, das auch der Landkreis Hildburghausen 2019 RegioMed aus einer Notlage helfen musste (waren das nicht 10 Millionen?), …wäre es nicht sinnvoll wenn RegioMed dann auch hier im Landkreis eine Klinik-Absicherung gewährleisten müsste?
Ansonsten sollte unsere ggf. finanzielle Beteiligung an RegioMed vielleicht überdacht werden…
Mit freundlichen Grüßen
Jenny